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Die Projektverantwortlichen an der Medienbegehung am Montag (v. l.:) Michael Schindler, Sponsoringbeauftragter, Brigitte Denk, Präsidentin des Imkervereins, Anna Tina Heuss, Sponsoringbeauftragte, sowie André Lanz, Kassier und Projektleiter. Foto: Lilia Staiger
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Bienenzentrum unteres Fricktal: Imkerverein Bezirk Rheinfelden will in Zuzgen Ort für Kurse und Führungen schaffen

Mit dem Projekt «Bienenzentrum Unteres Fricktal» möchte der Imkerverein Bezirk Rheinfelden einen zentralen Ort für alle Aktivitäten schaffen, an dem auch Kurse sowie Führungen für Schulen und Vereine angeboten werden sollen.

LILIA STAIGER

An der Medienbegehung am Montag präsentierten Brigitte Denk, Präsidentin des Vereins, André Lanz, Kassier und Projektleiter, Michael Schindler und Anna Tina Heuss, Sponsoringbeauftragte, das Projekt sowie den neuen Standort und das Bienenhaus, das aktuell noch renovationsbedürftig ist. Bereits ab Sommer/Herbst 2025 soll das umgebaute Bienenzentrum eröffnet werden.

Das Bienenhaus am Standort des künftigen Bienenzentrums an der Mastgrabe in Zuzgen. Foto: Lilia StaigerUmbauarbeiten sind im Gange
Am neuen Standort an der Mastgrabe in Zuzgen, der knapp 25 Aren umfasst, konnten bereits gröbere Umgebungsarbeiten im Aussenbereich vereinsintern umgesetzt werden. Das Bienenhaus muss ausserdem grundlegend renoviert werden, und sämtliches Material für die Bienenhaltung muss neu angeschafft werden. Für die verlegte Belegstelle steht durch den grossen Umschwung ausreichend Platz zur Verfügung; sie soll Imkerinnen und Imker aus der gesamten Region anziehen. Ein besonderer Schwerpunkt wird beim Umbau auch auf die Umgebung, die aus einer artenreichen Naturwiese und einheimischen Sträuchern bestehen soll, gelegt.

Schulungs- und Drohnenvölker
Bei den insgesamt rund 20 Bienenvölkern, die im neuen Bienenzentrum einziehen sollen, wird es sich zum einen um Schulungsvölker handeln, die im Rahmen der Kurse und Führungen beobachtet werden können. Zum anderen werden Drohnenvölker herangezüchtet, damit diese wiederum die Königinnen begatten können. «Die Königinnen können ihre guten Eigenschaften an ihre Söhne weitergeben, so dass man beispielsweise sanftmütige Völker erhält statt solche, die stechfreudig sind», erklärte Brigitte Denk. «Und das macht für den Imker einen Riesenunterschied, ob ein Bienenvolk gute Eigenschaften hat oder nicht», ergänzte Michael Schindler.

Das Bienenhaus am Standort des künftigen Bienenzentrums an der Mastgrabe in Zuzgen. Foto: Lilia StaigerZentraler Ort für alle Vereinsaktivitäten
Derzeit befindet sich die Belegstelle des Imkervereins Bezirk Rheinfelden auf dem Chriesiberg in Zuzgen; sie soll von diesem hinunter an den neuen Standort in den Mastgrabe umgezogen werden. Immer im Frühling bringen Bienenzüchterinnen und -züchter ihre Königinnen zur Begattung auf die Belegstelle. Das neue Bienenzentrum soll zudem als Vereinshaus für Sitzungen sowie Treffs genutzt werden und vor allem auch als Veranstaltungsort für Kurse und Informationsveranstaltungen dienen.

Breites Angebot für Interessierte
Das Interesse bei der Bevölkerung für die Themen Bienen und Bienenzucht ist gross, und der Imkerverein möchte daher ein umfangreiches Angebot für Interessierte ebenso wie für Schülerinnen und Schüler bereitstellen. Hierbei soll es sich um themenbezogene Führungen und Anlässe handeln. Das Bienenzentrum soll sich als Fricktaler Bildungs- und Begegnungsstätte etablieren, so die Vision der Projektverantwortlichen. «Wir erhalten häufig Anfragen für Informationsveranstaltungen, beispielsweise von Pro Senectute oder anderen Organisationen und Vereinen», erklärte Brigitte Denk. «Die meisten Menschen wissen nämlich zu wenig Bescheid, was man im eigenen Garten für Bienen machen kann. Bei den Veranstaltungen würden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch erfahren, wie sie mit Herausforderungen wie der aktuellen um die asiatische Hornisse umgehen sollen», führte die Präsidentin weiter aus.

Grund- und Vertiefungskurse für Jung-/Neuimker
Der Imkerverein Bezirk Rheinfelden hat mit einer Überalterung des Vereins zu kämpfen und hofft daher, mit den Grundkursen auch jüngere Personen, die das Imkerhandwerk erlernen möchten, anzusprechen: «Wir wollen mit den Grundkursen auch junge Imkerinnen und Imker ‹heranzüchten› und damit zugleich neue Vereinsmitglieder gewinnen», erklärte André Lanz.
«Wenn man neu in das Thema einsteigt, hat man viele Fragen und will immer sicher gehen, dass man nichts falsch macht, denn man trägt eine hohe Verantwortung, nicht nur gegenüber den eigenen Bienen. Wenn man als Neuimkerin oder -Imker nicht korrekt handelt, könnten die Bienen sonst unter Umständen sterben oder es können sich Krankheiten ausbreiten», ergänzte Anna Tina Heuss. Im Kurs haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und Unterstützung in der Praxis zu erhalten.

Sponsoren gesucht
Der Imkerverein Bezirk Rheinfelden ist aktuell noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren, um das Projekt realisieren zu können; mit einigen ist er bereits in Verhandlungsgesprächen. Gesamthaft schätzt der Verein die Kosten auf 160 000 Franken. Der Verein wird Eigenleistungen in der Höhe von 30 000 bis 40 000 Franken übernehmen. Bis Ende November soll zunächst innen alles für den Umbau bereitgemacht werden, und die Umgebung soll geräumt werden. Solar-Panels sollen auf dem Dach installiert werden, um eine Stromversorgung zu garantieren. Über die neu eingerichtete Website des Bienenzentrums können Interessierte mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen: www.bienenzentrum-fricktal.ch 

Bilder:
- Die Projektverantwortlichen an der Medienbegehung am Montag (v. l.:) Michael Schindler, Sponsoringbeauftragter, Brigitte Denk, Präsidentin des Imkervereins, Anna Tina Heuss, Sponsoringbeauftragte, sowie André Lanz, Kassier und Projektleiter. 
- Das Bienenhaus am Standort des künftigen Bienenzentrums an der Mastgrabe in Zuzgen.
Fotos: Lilia Staiger