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Ratgeber Finanzen 37 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Grossbanken zu gross

Eigentlich weiss man es schon sehr lange, und spätestens nach der Finanzkrise 2008 hätte es allen völlig klar sein sollen: Immer noch grössere Banken verursachen längerfristig immer grösser werdende Risiken und in Krisensituation auch immense Probleme. In Schönwetterphasen spielt das kaum eine Rolle. Steht aber ein grösserer Player aus irgendeinem Grunde «schief» oder kommt permanent negativ ins Gerede, kann die Sache eine Eigendynamik annehmen, welche ohne Staatseingriffe kaum beherrschbar ist. Hier braucht es aus meiner persönlichen Sichtweise keine weiter aufgeblähte Aufsicht, welche meist zu spät etwas bemerkt, sondern Beschränkungen. Das gilt nicht nur für die Schweiz, wo sich aktuell das Problem durch die Übernahme der CS durch die UBS nochmals massiv akzentuiert hat, sondern für alle grossen Volkswirtschaften. In einer globalen Welt verursacht ein Zusammenbruch Kettenreaktionen, welche zu massiven Erdbeben im ganzen Finanzsystem führen können. Einschränkungen in Geschäftsfelder und/oder Grössenbeschränkungen bedeuten fast immer Risikoreduktion. Falls die Politik das nicht angeht, werden einigen Staaten bei der nächsten Finanzkrise die Probleme über den Kopf wachsen. Ein Alternative wäre bei Verfehlungen Bussen, welche richtig wehtun oder eine jährliche Abgeltung für das Risiko, welches im Notfall der Steuerzahler mitträgt. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin in 99 % der Fälle für so wenig Staat wie nötig. Aber genau bei den ganz grossen Risiken muss man genauer hinschauen.

Mehr Kohle als je zuvor
Dieser Titel ist aus der aktuellen «Finanz und Wirtschaft». Ich zitiere aus diesem Artikel: «Es ist ein Paradox. Die Welt will mehr erneuerbare Energien, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Aber gleichzeitig verbrennt sie so viel Kohle wie noch nie zuvor – den dreckigsten aller fossilen Brennstoffe.» Nicht, dass ich das in irgendeiner Art toll finde. Es zeigt mir aber einfach einmal mehr auf, dass Wunschvorstellungen, Ideologien und Realität oft extrem auseinander gehen können. Gerade einige westliche Länder müssen durch einen zu schnellen und radikalen Um- und Ausstieg aufpassen, dass es nicht einen grösseren Teil der Wirtschaft «verbläst», während Asien das Wachstum mindestens zu einem grösseren Teil weiterhin mit billigem Kohlestrom anheizt und längerfristig profitiert. Unser Wohlstand hat viel mit zahlbarer, preiswerter Energie zu tun und nicht nur bei Sonnenschein, sondern über das ganze Jahr. Und das ist leider nicht ganz so einfach, wie uns dies einige Experten weismachen wollen. Die Löhne in Mitteleuropa sind nun mal einiges höher, da können wir uns nicht noch massiv höhere Energiekosten als die Konkurrenz leisten, da niemand mit den Löhnen herunter will. Aus meiner Sicht braucht es einen längerfristigen, ideologiearmen Plan, welcher alle wichtigen Faktoren berücksichtigt. Die Umwelt komplett zerstört, aber reich ist keine Lösung. Aber aktuell umgekehrt: möglichst schnell alles geändert, aber keine Arbeitsplätze und pleite, noch viel weniger.

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oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Naturmedizin – 36 - 2024

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Trockene Schleimhäute in den Wechseljahren natürlich behandeln
Foto: zVgDurch die Umstellung der Hormone im Körper einer reifen Frau kommt es oft zu trockener Haut und Schleimhaut. Vor allem im Vaginalbereich wird die Haut dünner und trockener. Diese Veränderungen können verschiedene Beschwerden verursachen. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, verminderte Abwehr gegen unerwünschte Keime, Infektionen wie Blasenentzündungen oder Flora-Verschiebungen, die ein Jucken oder Brennen auslösen können.
Die Wechseljahre können in zwei grobe Phasen eingeteilt werden:
Phase 1: Frau um 40/50 hat noch ca. 6000 Ei-Anlagen. Der Hormonhaushalt kommt durcheinander: Eisprünge sind in der Regel seltener, die Eierstöcke produzieren weniger Hormone. Es fällt zuerst der Progesteronspiegel ab, frau hat dadurch einen relativ erhöhten Östrogenspiegel. Die Blutungen sind speziell stark oder schwach oder durcheinander (Schmierblutungen), die Zykluslänge verändert sich, es herrscht Aufbruchstimmung, Emotionen bewegen die Frau.
Phase 2: Die Hirnanhangdrüse versucht vergeblich, die Eierstöcke zur Hormonproduktion anzuregen. Progesteron wird keines mehr produziert, der Östrogenspiegel sinkt. Das Östrogen wird nie ganz versiegen, denn die Nebennieren und das Fettgewebe produzieren weiterhin kleine Mengen davon. Wer mehr Fettgewebe hat, hat in dieser Phase darum tendenziell weniger Probleme. Langsam können verschiedene Veränderungen eintreten: «Wallungen» mit einer Dauer von bis 3 Minuten, manchmal mit Schwindel und Schweissausbrüchen, anschliessend Kältegefühl treten auf. Die Schleimhäute von Augen, Mund, Vagina und Vulva sowie die Haut werden trockener, die Intervalle zwischen den Blutungen werden länger. Allfällig vorhandene Myome, Polypen und Endometriose-Beschwerden gehen zurück.
An dieser Stelle ein paar einfache Tipps zur Selbstbehandlung der trockenen Schleimhaut. Diese Massnahmen helfen bei leichten Beschwerden gut. Wirken die Mittel zu wenig stark, wenden Sie sich bitte an Fachpersonal.
1. Nach jedem Duschen und vor dem Schlafengehen pflegen der Vulva mit Mandelöl oder Aprikosenkernöl, dem je nach Bedarf ein Tropfen eines passenden ätherischen Öls oder etwas Nachtkerzenöl zugefügt werden kann.
2. Benützen eines «Liebesöls» beim Geschlechtsverkehr. Ein gutes Massageöl ohne Erdölbestandteile, zum Beispiel von Weleda, Dr. Hauschka oder Wala oder reines Mandelöl verwenden
3. Bei sehr stark trockener Schleimhaut einmal die Woche ein pflegendes Vaginalzäpfchen über Nacht anwenden
4. Phyto-Östrogene und Hormon stützende Nahrungsmittel in den Alltag einbauen: Produkte aus Soja wie Sojamilch, Tofu, Miso; Leinöl über den Salat oder Leinsamen ins Müesli einbauen oder im Brot einbacken. Bier wirkt über die Bitterstoffe und das Harz des Hopfens ausgleichend.
5. In der Intimpflege möglichst auf Seifen verzichten, da diese das Milieu zusätzlich schwächen. Warmes Wasser reicht aus. Unterwäsche aus Naturfasern bevorzugen.
6. Regelmässige Bewegung steigert die Durchblutung des ganzen Körpers. Insbesondere Beckenbodentraining stärkt. «Blinzeln» Sie mehrmals täglich mit ihrem Beckenboden so, als ob sie den Urinstrahl unterbrechen wollten. Das ist im Liegestuhl wie auf dem Bürostuhl möglich..

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Recht 35 – 2024

MLaw Pascal Messerli
Advokatur & Rechtsberatung TRIAS AG
Salinenstrasse 25, 4133 Pratteln, Tel. 061 823 03 03
Bahnhofstrasse 92, 5000 Aarau, Tel. 062 393 03 03
www.advokatur-trias.ch

Privatrechtliche Klagen, Schlichtungsversuch für einen gutschweizerischen Kompromiss
Bei privatrechtlichen Klagen denken Sie möglicherweise an einen Showprozess nach amerikanischem Vorbild, bei welchem eine berühmte Firma eingeklagt wird und Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe im Raum stehen. In den allermeisten Fällen geht es jedoch nicht um derart hohe Summen und das schweizerische Zivilrecht strebt im Grundsatz zunächst die Versöhnung zwischen verstrittenen Parteien an.
Gemäss Art. 197 der schweizerischen Zivilprozessordnung geht dem Entscheidverfahren nämlich grundsätzlich ein Schlichtungsversuch vor einer Schlichtungsbehörde voraus. Davon ausgenommen sind lediglich spezielle Konstellationen bei gewissen betreibungsrechtlichen Fragen oder bei Klagen wegen Gewalt, Drohung oder Nachstellung. Bei vermögensrechtlichen Streitigkeiten von mindestens 100 000 Franken können die Parteien gemeinsam auf ein Schlichtungsverfahren verzichten.
Das Schlichtungsgesuch kann schriftlich oder mündlich bei der örtlich im Kanton zuständigen Behörde eingereicht werden. Dabei muss die Gegenpartei, der Streitgegenstand und das Begehren angegeben werden. Innert zwei Monaten seit Einreichung des Gesuchs findet eine Schlichtungsverhandlung statt. In einer formlosen Verhandlung versuchen die sogenannten Friedensrichter, den Streit beizulegen und einen Vergleich zu kreieren. In mietrechtlichen Angelegenheiten ist die Schlichtungsbehörde auch als Rechtsberatungsstelle tätig. Die Parteien müssen grundsätzlich anwesend sein.
Der Ausgang eines Schlichtungsverfahrens kann völlig unterschiedlich verlaufen. Einigen sich beide Parteien in einem Vergleich, werden die Kosten des Verfahrens meistens geteilt. Kommt es zu keiner Einigung, erteilt die Schlichtungsbehörde der klagenden Partei die Klagebewilligung. Diese kann dann innert drei Monaten – in mietrechtlichen Angelegenheiten innert 30 Tagen – eine Klage beim erstinstanzlichen Gericht einreichen. Die Schlichtungsbehörde kann bei einem Streitwert bis 2000 Franken auf Antrag der klagenden Partei hin auch selbst entscheiden. Zudem kann die Schlichtungsbehörde – ab 2025 neu bis zu einem Streitwert von 10 000 Franken – beiden Parteien einen Urteilsvorschlag machen. Insgesamt sollte man sich im konkreten Einzelfall immer gut überlegen, ob eine Einigung sinnvoll ist, da bei einem Weiterzug über mehrere Instanzen zusätzliche Gerichts- und Anwaltskosten entstehen. Deshalb sollte man mit dem eigenen Anwalt das sogenannte Prozessrisiko gut abwägen.
Folgende Dinge sollten Sie bei einer privatrechtlichen Klage berücksichtigten:
– Bevor ein erstinstanzliches Gericht eine Klage behandelt, gibt es in den meisten Fällen zuerst eine Schlichtungsverhandlung vor einem sogenannten Friedensrichter.
– Überlegen Sie sich in Ihrem konkreten Fall, ob ein Kompromiss mit der gegnerischen Partei eine Option wäre. Bedenken Sie dabei die Prozesskosten sowie das Prozessrisiko.
– Bei einem geringen Streitwert bis 2000 Franken kann die Schlichtungsbehörde auf Antrag einen Entscheid selbst fällen.
Wenn Sie weitere Fragen zu privatrechtlichen Klagen haben, dann treten Sie mit uns in Kontakt..

Schriftliche Fragen richten Sie bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
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Ratgeber Finanzen 34 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Letzter Ratgeber, Kundendienst – AHV-Prognosen – Börsenkorrektur
Mein letzter Ratgeber zum Thema (inexistenter) Kundendienst bei einer Kreditkarten-Bank hat unüblich viele Reaktionen hervorgerufen. Vielen Dank allen, die sich gemeldet, nachgefragt und diskutiert haben.

Falsche AHV-Prognosen
Vor mittlerweile gut zwei Wochen mussten die Behörden bekanntgeben, dass bei der Berechnung der Vorhersagen zur Entwicklung der AHV Fehler gemacht wurden. Die Abweichungen in Franken sind enorm, es geht um von Jahr zu Jahr ansteigende Differenzen im Milliardenbereich. Nun, Fehler können passieren. Hier scheint aber die Kontrolle versagt zu haben. Unnötig und peinlich für das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV.
Glück im Unglück, die Ausgaben wurden zu hoch eingeschätzt. Mit anderen Worten dürfte die AHV etwas weniger schlecht dastehen als ursprünglich befürchtet. Schlecht bleibt aber die Lage trotzdem. Das ging beim ganzen Aufschrei in den Medien und bei politischen Akteuren etwas vergessen:
Die Grundaussage am finanziellen Trend der AHV ändert sich leider auch nach Korrektur dieses Fehlers nicht. Die AHV wird auch ohne weiteren Leistungsausbau in finanzielle Schieflage geraten, wenn keine weiteren Finanzierungsquellen (Lohnabgaben, Steuern) beschlossen werden. Die Schieflage kommt einfach etwas später und vielleicht ein bisschen weniger schief.

Börsenkorrektur
Die Aktienmärkte waren in den ersten Augusttagen unüblich nervös. Einen richtigen Crash gab es in Japan. Als «Schuldige» wurden Konjunktursorgen in den USA und eine Gegenbewegung im Dollar-Yen-Kurs benannt, der wohl dazu führte, dass enorme Mengen an Carry Trades aufgelöst werden mussten. Carry Trades heisst, man nimmt Schulden auf in einer Währung mit tiefen Zinsen (Yen) und investiert in eine Währung mit hohen Zinsen (USD). Viele Akteure haben offenbar dieses bereits nicht risikolose Geschäft noch etwas mehr gesalzen mit einer Investition in die stark laufenden US-Techtitel. Dieses Geschäft lief über mehrere Monate oder gar Jahre grandios. Die Gegenbewegung im August hat nun aber einigen Spätzusteigern eine blutige Nase beschert.
In den meisten anderen Regionen gab es bislang nur eine kleine Korrektur. Nach wie vor sind die meisten Aktienmärkte gegenüber dem Jahresstart deutlich im Plus. Das ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie stark in diesem Jahr die Zinssenkungsfantasien im USD-Raum in die Zukunft verschoben werden mussten und auch die Gewinne nur wenig zulegen konnten.
Die US-Konjunkturdaten sind effektiv etwas schwächer geworden. Ob das reicht, um die FED zum ersten Zinssenkungsschritt zu bewegen, wird sich zeigen. Der Markt geht stark von einer Zinssenkung um mindestens 0,5% im September aus. Wenn nur nicht die nach wie vor zu hohe, zähe Inflation wäre... – kein einfaches Umfeld für die FED.

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Ratgeber Psychologie 33– 2024

Cora Burgdorfer
dipl. Psychologin
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
www.oekberatung.ch

Emotionen am Arbeitsplatz
Wie fühlen Sie sich bei der Arbeit? Wie geht es Ihnen am Sonntagabend, wenn die neue Arbeitswoche bevorsteht? Schlafen Sie gut?
Etwa einen Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir am Arbeitsplatz und erleben hier, wenn alles rund läuft, Freude, Selbstwirksamkeit und Anerkennung. Leider erleben aber viele Arbeitnehmende eine angespannte Situation, und oft entstehen dabei auch zwischenmenschliche Verletzungen. Wir fühlen uns übersehen, nicht wahrgenommen oder nicht wertgeschätzt. Da wir professionell erscheinen wollen, vermeiden wir es, diesen Gefühlen Ausdruck zu verschaffen. Wir schlucken lieber einmal mehr den Frust hinunter, als das offene Gespräch zu suchen. Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, sitzt tief. Zudem herrscht in den meisten Firmen der Glaube, dass sich Menschen «sachlich» und emotionslos zu verhalten haben, und sich jederzeit unter Kontrolle haben müssen. In Unternehmen, die sehr leistungsorientiert sind, herrscht eine Atmosphäre des Wettbewerbs und der Coolness. Dies führt dazu, dass viele Menschen am Arbeitsplatz eine Maske tragen, und nicht zeigen, was sie wirklich fühlen. Ihr wahres Wesen können sie nur zu Hause, in vertrauensvollen Beziehungen, zeigen. Oft sind aber auch Partnerinnen und Partner am Abend müde und haben keine Kapazität, richtig zuzuhören. Und eigentlich müssten die Probleme ja auch da gelöst werden, wo sie entstehen.
Wie wäre es also, wenn wir uns am Arbeitsplatz ehrlich zeigen könnten? Wie wäre es, über Fehler und Überforderung offen reden zu dürfen? Wenn in der Firma oder in der Organisation eine Atmosphäre des Vertrauens spürbar ist, können auch schwierige Gefühle ausgesprochen werden. Um einen solchen Raum zu schaffen, braucht es sichere Strukturen. Wie z.B. die Sicherheit, dass, was in diesem Raum ausgesprochen wird, auch in diesem Raum bleibt. Es braucht auch Zeit, und dies ist heute eine knappe Ressource. Für viele Vorgesetzte ist es nicht einfach, daran zu glauben, dass eine solche Vertrauenskultur langfristig gut investiertes Personalmanagement ist. Und Mitarbeiter brauchen Mut und Vertrauen sich zu öffnen. Sich verletzlich zu zeigen, birgt immer auch das Risiko, dass die Informationen gegen einen verwendet werden könnten. Viele Menschen befürchten, dass sie beim Zeigen von Gefühlen, wie Überforderung, Angst, Unsicherheit, die Kontrolle verlieren. Hier kommt es auf die Fähigkeit an, sich selbst regulieren zu können und die richtige Dosierung zu finden. Es geht nicht darum, ein Drama zu inszenieren, sondern gemeinsam Lösungen zu finden. Dies kann aber nur über ehrliche Kommunikation in die Wege geleitet werden.
2023 litten in der Schweiz 17 % der Schweizer Bevölkerung an einer Burnout-Symptomatik. Wie viele dieser Zusammenbrüche hätten den Menschen erspart bleiben können, wenn sie frühzeitig ernst genommen worden wären? Wenn jemand da gewesen wäre und ein offenes Ohr gehabt hätte. Die meisten Menschen, die in eine Burnout-Klinik eingewiesen werden, lernen besser und schneller auf ihre Gefühle zu achten und schneller «Stopp!» zu sagen. Klienten, die nach dem Zusammenbruch zu uns in die Therapie kommen, betonen, wie wichtig es gewesen wäre, sie hätten eine Ansprechperson gehabt. Sie fühlten sich allein gelassen.
Die Gefühlsvermeidung funktioniert nur so lange, bis der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt. Beugen Sie vor und seien Sie mutig! Trauen Sie sich, über Ihre Gefühle zu sprechen. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.oekberatung.ch 

Ratgeber Gesundheit 32 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. • www.vinzenz-apotheke.ch

Vitamin A

Nach Burgerstein Handbuch
Nährstoffe
Zufuhrempfehlungen: – Empfehlung EFSA: Männer 0.75 mg RE**/2500 IE; Frauen* 0.65 mg RE** 2166 IE. – UL EFSA (Europa): 3 mg RE**/ 10`000 IE – UL IOM (USA): 3 mg RE**/ 10`000 IE. – Therapeutischer Dosierungsbereich: 3-30 mg RE**/ 10`000-100`000 IE.
* mit Ausnahme von schwangeren und stillenden Frauen – UL = (Tolerable Upper Intake Level = die erlaubte hohe Einnahme Menge) – **RE = Retinol-equivalent: 1 Retinolequivalent = 1mcg Retinol sowie 12 mcg Beta-Carotin bzw. 24 mcg andere Provitamin A-Carotinoide 1 mg Retinol = 3333 IE Retinol.
Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere (in den ersten drei Monaten) sollten die tägliche Gesamtzufuhr auf 10 000 IE/Tag beschränken.

Anwendungsgebiete (bitte immer ärztlich abklären (Betacarotine als Alternative)):
– Augenkrankheiten: Vitamin A kann Nachtblindheit, verschwommenes Sehen und Augenentzündungen verbessern. In Entwicklungsländern ist ein Mangel häufig und die dadurch entstehende Krankheit Xerophthalmie wird durch die Gabe von Vitamin A geheilt!
– Eisenmangelanämie: Bitte ärztlich abklären! Bei einem erniedrigten Vitamin-A-Spiegel ist eine kombinierte Gabe von Eisen und Vitamin A wirksamer als die Gabe von Eisen allein. (Eine alleinige Gabe von Vitamin A kann das Anämie Risiko um 26% reduzieren.)
– Magen-Darm Entzündungen: Die Magenschleimhaut-Bildung benötigt viel Vitamin A (eine 2-monatige Gabe von 25 000 IE kann bei Colitis ulcerosa den Heilungsprozess an der Darmschleimhaut verbessern.)
– Haut- und Kopfhaut–Erkrankungen: hilfreich gegen Entzündungen, mit trockener Haut, Schuppen, vorzeitigem Altern, Schuppenflechte, trockenem und brüchigem Haar.
– Immunsystem, Infekte, Impfungen: die Dauer eines Infektes kann sich mit Vitamin A Gabe verkürzen. Die normale Immunantwort wird mit Hilfe von Vitamin A moduliert und verbessert die Immunantwort nach einer Impfung. In Entwicklungsländern wird Vitamin A zur Behandlung von Masern eingesetzt.
– Kardiovaskuläre Erkrankungen: Ein Mangel wird mit vermehrter Arteriosklerose in Zusammenhang gebracht, eine optimale Zufuhr kann das Risiko eines Schlaganfalles- und oder eines Herzinfarktes vermindern.
– Schutz allgemein von Umweltbelastungen: Carotinoide und Vitamin A sind Krebs protektive Substanzen, besonders für die Haut und Schleimhaut. Eine genügende Vitamin A-Zufuhr über die Nahrung schützt vor diversen Krebserkrankungen.
– Wundheilung: Ein Mangel lässt diabetische Wunden, Hautschädigungen nach Bestrahlungen, Frakturen, Verbrennungen schlechter heilen! Eine Behandlung sollte den Vitamin A-Status kontrollieren!
Überdosierung:
Eine Überdosierung ist möglich, weil der Körper auch bei einer Deckung des vollständigen Bedarfes Vitamin A immer noch aufnimmt und speichert (Vitamin A ist fettlöslich!). Bei hohen Tagesdosen von 50 000 bis 100 000 IE über längere Zeit ohne Kontrolle können chronische Vergiftungen auftreten. Man erkennt das an einem erhöhten Kalziumgehalt im Blut, Haarausfall, trockener Haut etc.
Retinoide (synthetische Vitamin A Säure-Derivate bei einer Akne-Therapie) sollten daher nicht mit Vitamin-Supplementen kombiniert werden.

Vitamin A in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch:
– Vitamin A kann in den ersten Wochen einer Schwangerschaft teratogen = Kind schädigend wirken (heisst keine Leber essen)! Carotinoide = die pflanzliche Variante von Vitamin A (Rüebli) ist NICHT teratogen!
– Dosen von 2`000 bis 5`000 IE Vitamin A sind aber für die gesunde Entwicklung des Kindes unabdingbar!
In unseren Multi-Vitamin-Mineralstoff- Präparaten sind geeignete Mengen enthalten, die nützen und nicht schaden! Kombinationen sollten besprochen werden!

Ein spannendes Vitamin, weitere Informationen folgen.

Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit

Ratgeber Finanzen 31 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Zinsen in Schweizer Franken massiv gesunken
Mit der sich abschwächenden Inflation konnte die Schweizerische Nationalbank die kurzfristigen Zinsen zwei Mal senken. Auch die längerfristigen Zinsen sind nun stark zurückgekommen und gute Obligationen zu finden, welche nach allen Kosten wirklich noch eine vernünftige Entschädigung bringen, ist wieder zur Herausforderung geworden. Die Zinsdifferenz zu US-Dollar-Staatsanleihen beträgt aktuell fast 3,7 % pro Jahr. Wenn man also theoretisch 10 Jahre in USD anlegt, dürfte der US-Dollar fast 35 % an Wert verlieren, damit man nach Zins und Zinseszins nach diesem Zeitraum auf die gleiche Rendite kommen würde. Das ist nicht völlig ausgeschlossen und ich würde solche Anlagen auch nicht im grösseren Stil machen. Bestehende USD würde ich aber eher behalten, aber nur, wenn man auch gewillt ist, diese anzulegen.

Marktliquidität
In «Schönwetterphasen» hat man das Gefühl, dass der Aktienmarkt in den Blue Chips immer extrem liquide ist und die Preisspanne (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs) minimalst ist. Diese Liquidität kann aber extrem schnell viel kleiner werden oder fast gänzlich verschwinden. Das habe ich selber schon einige Mal in den letzten rund 35 Jahre erlebt. Wieso sage ich das? Oft hat man das Gefühl, dass man eine Aktie problemlos jederzeit und zu einem guten Preis verkaufen kann. Dies führt mindestens teilweise zu einer falschen Sicherheit. In Krisenphasen kann dies zur Illusion werden. Runter geht es dann viel schneller, als es je rauf gegangen ist, und kaum mehr jemand ist bereit, etwas zu kaufen, auch wenn es viel billiger geworden ist. Damit will ich keine Angst schüren, aber vor falschen Illusionen schützen. Geld, welches man in Aktien steckt, sollte man für längere Zeit nicht wirklich brauchen und man sollte so positioniert sein, dass ein überraschender Einbruch, welcher jederzeit kommen kann, keine schlaflosen Nächte verursacht oder sonst schwerwiegende finanzielle Probleme verursacht.

Nestlé unter Druck
Gegessen wird immer» hört man oft als Argument, weshalb man Nahrungsmittelaktien immer im Depot haben sollte. Diese Aussage stimmt zwar, rechtfertigt aber nicht jeden Preis, und umso höher die Erwartungen sind, umso grösser ist das Enttäuschungspotenzial. So eine Phase erlebt die in der Vergangenheit erfolgsverwöhnte Nestlé Aktie. Ob der Rückgang schon abgeschlossen ist, kann ich nicht beurteilen. Es zeigt aber einmal mehr auf, dass Aktienkurse keine Einbahnstrasse sind. Bei weiteren Rückschlägen wird dieser Blue Chip aber wieder zum ernsthaften Thema.

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Ratgeber Familie 30 – 2024

Sarah Zanoni
Pädagogische Psychologin / Heilpädagogin
JugendCoaching Sarah Zanoni, Rheinfelden
www.jugendcoaching.ch

Mit Kindern stressarm verreisen
Die Ferienzeit ist wieder da. Nebst Vorfreude schwingt bei vielen Familien aber auch ein ganzes Stück Stress mit: Wenn da nur das Packen und dann vor allem die Anreise zum Ferienort nicht wäre! Gerade mit jüngeren Kindern ist das nämlich nicht ohne…
Die Kinder quengeln vor der Abreise ständig, wann es denn endlich losgehe. Sie sind aufgeregt und zappelig oder lassen sich auf jeden kleinsten Streit mit den Geschwistern ein. Unterwegs ist es ihnen dann schnell zu langweilig: «Wann kommen wir endlich an? Wie lange dauert es noch?».
Fühlen Sie sich angesprochen?
Damit der Ferienbeginn künftig deutlich stressärmer abläuft, gibt’s ein paar Tricks: Bereiten Sie für Ihre Kinder einen Reiseplan vor. Nehmen Sie dazu ein Blatt Papier und Stifte. Zeichnen Sie auf der linken Hälfte untereinander einige rechteckige Felder, etwa in der Grösse 6 x 8 cm. Darin zeichnen Sie symbolhaft die einzelnen Reise-Situationen Ihrer Anreise auf. Das Aufzeichnen ist für Kinder wichtig: Sie nehmen über die bildhafte Darstellung mehr Informationen auf als über geschriebenen Text. Sind Ihre Kinder gross genug, lassen Sie sie selbst malen – das steigert das Interesse und die Bereitschaft, den Plan ernst zu nehmen und sich im Ernstfall (also der Anreise) daran zu halten.
Das erste Bild könnte das Beladen des Wagens und das Einsteigen darstellen: Zeichnen Sie dazu ein Auto mit offenem Kofferraum, daneben einen Koffer.
Ins Feld darunter zeichnen Sie ein Auto, das fährt, darin die Gesichter Ihrer Familie. Dieses Bild symbolisiert beispielsweise die Fahrt zum Flughafen.
Im nächsten Feld kommt der Check-In. Dahinter stellen Sie eine Warteschlange mit Menschen dar. Strichmännchen sind dafür völlig ausreichend.
Es folgen noch ein Bild mit einer sitzenden Familie im Flugzeug, sowie eine Darstellung bei der Gepäckausgabe mit Fliessband, wo der extra markierte Koffer gefahren kommt. Zum Schluss vielleicht noch ein Bild des Transfers vom Flughafen zum Hotel per Bus oder Taxi. Und endlich: die Ankunft im Ferienhaus oder Hotel.
Nun beginnt der wichtigste Teil der Vorbereitung: Schreiben oder zeichnen Sie rechts neben die rund sieben Bilder jeweils ein paar Ideen, womit sich Ihre Kinder die Zeit vertreiben können: Spielzeug, ein Buch oder eine Zeitschrift, etwas zu Essen oder zu Trinken, mit Mama oder Papa ein Ratespiel machen (zum Beispiel rote Autos zählen, Nummernschilder erkennen, «Welches-Tier-denke-ich?»).
Erklären Sie den Reiseplan einige Tage vor der Reise Ihren Kindern und nehmen Sie ihn unbedingt mit auf die Reise ins Handgepäck. Sobald Ihr Kind fragt: «Wie lange geht es noch?» zeigen Sie ihm, wo es sich beim Plan gerade befindet und womit es sich beschäftigen kann, falls ihm langweilig sein sollte.
Der wesentliche Grund, weshalb diese Methode hilfreich ist: Eltern und Kind sind a) vorbereitet auf Langeweile und b) auch Kinder mögen es lieber, im Voraus zu wissen, was als Nächstes auf sie zukommt.
Ich wünsche Ihnen eine gute Reise!
Die Ferienzeit ist wieder da. Nebst Vorfreude schwingt bei vielen Familien aber auch ein ganzes Stück Stress mit: Wenn da nur das Packen und dann vor allem die Anreise zum Ferienort nicht wäre! Gerade mit jüngeren Kindern ist das nämlich nicht ohne…
Die Kinder quengeln vor der Abreise ständig, wann es denn endlich losgehe. Sie sind aufgeregt und zappelig oder lassen sich auf jeden kleinsten Streit mit den Geschwistern ein. Unterwegs ist es ihnen dann schnell zu langweilig: «Wann kommen wir endlich an? Wie lange dauert es noch?».
Fühlen Sie sich angesprochen?
Damit der Ferienbeginn künftig deutlich stressärmer abläuft, gibt’s ein paar Tricks: Bereiten Sie für Ihre Kinder einen Reiseplan vor. Nehmen Sie dazu ein Blatt Papier und Stifte. Zeichnen Sie auf der linken Hälfte untereinander einige rechteckige Felder, etwa in der Grösse 6 x 8 cm. Darin zeichnen Sie symbolhaft die einzelnen Reise-Situationen Ihrer Anreise auf. Das Aufzeichnen ist für Kinder wichtig: Sie nehmen über die bildhafte Darstellung mehr Informationen auf als über geschriebenen Text. Sind Ihre Kinder gross genug, lassen Sie sie selbst malen – das steigert das Interesse und die Bereitschaft, den Plan ernst zu nehmen und sich im Ernstfall (also der Anreise) daran zu halten.
Das erste Bild könnte das Beladen des Wagens und das Einsteigen darstellen: Zeichnen Sie dazu ein Auto mit offenem Kofferraum, daneben einen Koffer.
Ins Feld darunter zeichnen Sie ein Auto, das fährt, darin die Gesichter Ihrer Familie. Dieses Bild symbolisiert beispielsweise die Fahrt zum Flughafen.
Im nächsten Feld kommt der Check-In. Dahinter stellen Sie eine Warteschlange mit Menschen dar. Strichmännchen sind dafür völlig ausreichend.
Es folgen noch ein Bild mit einer sitzenden Familie im Flugzeug, sowie eine Darstellung bei der Gepäckausgabe mit Fliessband, wo der extra markierte Koffer gefahren kommt. Zum Schluss vielleicht noch ein Bild des Transfers vom Flughafen zum Hotel per Bus oder Taxi. Und endlich: die Ankunft im Ferienhaus oder Hotel.
Nun beginnt der wichtigste Teil der Vorbereitung: Schreiben oder zeichnen Sie rechts neben die rund sieben Bilder jeweils ein paar Ideen, womit sich Ihre Kinder die Zeit vertreiben können: Spielzeug, ein Buch oder eine Zeitschrift, etwas zu Essen oder zu Trinken, mit Mama oder Papa ein Ratespiel machen (zum Beispiel rote Autos zählen, Nummernschilder erkennen, «Welches-Tier-denke-ich?»).
Erklären Sie den Reiseplan einige Tage vor der Reise Ihren Kindern und nehmen Sie ihn unbedingt mit auf die Reise ins Handgepäck. Sobald Ihr Kind fragt: «Wie lange geht es noch?» zeigen Sie ihm, wo es sich beim Plan gerade befindet und womit es sich beschäftigen kann, falls ihm langweilig sein sollte.
Der wesentliche Grund, weshalb diese Methode hilfreich ist: Eltern und Kind sind a) vorbereitet auf Langeweile und b) auch Kinder mögen es lieber, im Voraus zu wissen, was als Nächstes auf sie zukommt.
Ich wünsche Ihnen eine gute Reise!

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.jugendcoaching.ch

Ratgeber Recht 29 – 2024

MLaw Pascal Messerli
Advokatur & Rechtsberatung TRIAS AG
Salinenstrasse 25, 4133 Pratteln, Tel. 061 823 03 03
Bahnhofstrasse 92, 5000 Aarau, Tel. 062 393 03 03
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Ferienbezug bei der Arbeit, was müssen Sie berücksichtigen?
Insbesondere in der Sommerzeit beziehen viele Arbeitnehmer einen Teil ihrer Ferientage und geniessen die wohlverdiente Erholung am Strand im Süden oder im Freizeitbad. Da auch die schönen Dinge im Leben rechtliche Fragen mit sich bringen können, thematisiert dieser Beitrag wichtige, arbeitsrechtliche Regeln betreffend Ferien.
Gemäss Art. 329a des schweizerischen Obligationenrechts (OR) beträgt der Mindestferienanspruch bis zum vollendeten 20. Altersjahr fünf Wochen und für alle anderen Arbeitnehmer vier Wochen pro Dienstjahr. Da Ferien der Erholung des Arbeitnehmers dienen sollen, müssen wenigstens zwei Ferienwochen pro Jahr zusammenhängen. Ansonsten können sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber frei über den Ferienbezug einigen.
Wichtig zu betonen ist, dass der Arbeitgeber den Zeitpunkt der Ferien bestimmt. Auf die Wünsche des Arbeitnehmers ist jedoch soweit Rücksicht zu nehmen, als dies mit dem Interesse des Betriebs vereinbar ist. So ist es beispielsweise in den meisten Betrieben normal, dass Eltern von schulpflichtigen Kindern beim Ferienbezug während den Schulferien bevorzugt werden. Der Arbeitnehmer sollte es auf jeden Fall unterlassen, eigenmächtig bzw. gegen den Willen des Arbeitgebers Ferien zu beziehen. Dies kann gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung zu einer fristlosen Kündigung führen. Zudem ist es für beide Seiten vorteilhaft, dass die Ferien jeweils schriftlich genehmigt werden und nicht bloss mündliche Vereinbarungen getroffen werden. Zudem macht es als Arbeitnehmer auch Sinn, frühzeitig seine Ferien zu planen und den Wunsch beim Arbeitgeber zu platzieren.
Wird ein Arbeitnehmer während den Ferien krank oder erleidet einen Unfall, dann kann er sich oftmals nicht optimal erholen und es liegt die sogenannte «Ferienunfähigkeit» vor. In diesen Fällen hat der Abreitnehmer den Anspruch, die Ferien nachzuholen. Dafür benötigt es jedoch eine gewisse Intensität der Gesundheitsstörung. Wer bettlägerig ist und den Arzt mehrmals besuchen muss, kann als ferienunfähig qualifiziert werden. Kopfschmerzen, Schnupfen oder ein Sonnenbrand reichen hingegen nicht aus, um einen Anspruch auf Nachholung von Ferien zu haben. Da der Arbeitnehmer den Beweis für die Ferienunfähigkeit zu erbringen hat, ist es in jedem Fall sinnvoll, den Arbeitgeber unmittelbar zu informieren und ein entsprechendes Arztzeugnis vorzulegen.
Damit auch Sie Ihre Ferien ohne arbeitsrechtliche Streitigkeiten geniessen können, sollten folgende Dinge beachtet werden:
- Ferien dienen der Erholung, weshalb wenigstens zwei Ferienwochen pro Jahr zusammenhängen müssen.
- Nehmen Sie auf keinen Fall eigenmächtig Ferien und achten Sie darauf, dass der Ferienbezug schriftlich geregelt ist.
- Bei Krankheit oder einem Unfall von einer gewissen Intensität dürften «verpasste» Ferien nachgeholt werden. Dabei ist es wichtig, ein Arztzeugnis vorzulegen.
Wenn Sie weitere arbeitsrechtliche Fragen haben, dann treten Sie mit uns in Kontakt.

 

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Ratgeber Finanzen 28 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Wie penetrant kann man Kundenanliegen ignorieren?
Ich habe vor einer Woche das Kündigungsschreiben zu meiner Kreditkarte bekommen. Ich hätte meine Kreditkarte während einem Jahr nicht gebraucht, die Karte sei deshalb nun gekündigt. Was hat dies mit fehlendem Fokus auf den Kunden zu tun?
Dazu muss ich etwas ausholen. Vor einem Jahr habe ich eine Kreditkarte bestellt. Bei der Verbindung mit der bankeigenen Authentifzierungsapp funktionierte leider der zugesandte Registrierungscode nicht. So weit kein Weltuntergang, das kann ja passieren. Per Mail schilderte ich dem «Customerservice» das Problem und forderte einen neuen Code an. Die Antwort: Ich soll mich unter ihrer Telefon-Hotline melden und dort mein Anliegen schildern.
Ich hatte keinerlei Interesse, meine Zeit auf dem von der Bank vorgebenenen Kanal bei einer überlasteten Hotline mit Dudel-Wartemusik und möglicherweise KI gesteuertem Chatbot («Bitte beantworten Sie mir folgende Fragen, damit ich entscheiden kann, ob ich Sie zu einem Kundenbetreuer verbinden kann.») zu verplempern, zumal mein Kundenanliegen der Bank ja bereits bekannt war. Ich antwortete deshalb, dass, wenn die Bank nicht in der Lage sei, mein klar formuliertes Anliegen zu lösen, so sei die noch ungenutzte Karte halt per sofort zu löschen. Die erneute Antwort des «Customerservice»: «Damit wir die Kündigung ausführen können, benötigen wir einen schriftlichen, unterschriebenen Kündigungsauftrag von Ihnen.»
Herrlich. Zuerst will die Bank dem Kunden den Kontaktkanal Telefon aufzwingen, dann bei der Kündigung der noch gar nie funktionierenden Karte eine Formvorschrift der schriftlichen Kündigung. In beiden Fällen geht es nicht ansatzweise um das Kundenanliegen. Im Gegenteil, die Anliegen der Bank sind scheinbar viel wichtiger. Der Kunde scheint mit seinen Problemen eher zu stören. Ich sage «scheinbar», denn in Fällen ohne Monopol kann man ja zum Glück auf Konkurrenten ausweichen.
Ich gelte in meinem Umfeld als in der Regel ausgesprochen geduldiger Typ, der aber nach Überschreiten der Geduldstoleranz kantig oder gar grantig werden kann ;-). Ich mailte der Bank, dass ich a) die Karte per sofort gekündigt habe, b) die Karte zerschnitten habe und c) falls jemand diese gekündigte Karte missbrauchen sollte, könne sich die Bank als Herausgeber nicht darauf berufen, nichts vom Missbrauch wissen zu können. So weit mein Kontakt mit dem «Customerservice» der Bank. Lustig, weder von «Kunde» geschweige denn von «Dienst» konnte ich da etwas finden.
Vor etwa drei Monaten erhielt ich ein Schreiben von der Bank, ich hätte die Karte noch nie gebraucht. Warum denn auch, ob ich mit etwas nicht zufrieden sei? Und jetzt eben vor einer Woche erhielt ich oben erwähntes Schreiben, dass die Karte jetzt gekündigt sei.
Liebe Bank, das hättest du auch wesentlich einfacher haben können. Vor lauter Optimierungen in den Arbeitsprozessen hat die gute Bank die Kunden vergessen. In der perfekten Welt (die es nicht gibt) sind perfektionierte Arbeitsprozesse sinnvoll und effizient. Da aber auch Fehler vorkommen können (wie der nicht funktionierende Registrierungscode) müssen auch Problemlöser mit Kompetenzen vorhanden sein. Egal, auf welchem Kanal Kundenanliegen reinkommen, diese müssen ernst genommen und nach Möglichkeit erledigt werden. Dies scheint bei der betreffenden Bank nicht nur bei mir nicht der Fall zu sein. Bei trustpilot.com hat sie Stand heute bei immerhin 515 Rezensionen eine durchschnittliche Bewertung von 1.5 aus 5 Punkten. Da scheint es noch Luft nach oben zu geben.

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Ratgeber Psychologie 27 – 2024

Ladina Waldmeier
M. Sc. Psychologin FSP
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
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Nudging – Stupsen
Wir Menschen treffen pro Tag etwa 20 000 Entscheidungen. Wenn wir die Schlafenszeit abziehen, treffen wir im Schnitt alle drei Sekunden eine Entscheidung. Dies ist eine beachtliche Leistung. Gerne glauben wir von uns selbst, dass wir unsere Entscheidungen basierend auf rationalen Überlegungen treffen. Insbesondere in unseren Breitengraden werden rationalen Entscheidungen eine höhere Qualität zugesprochen. Sie gelten als die besseren Entscheidungen. Aber ist es wirklich realistisch, dass wir alle drei Sekunden eine bewusste, rational abgewogene Entscheidung treffen? – wohl kaum. Würden wir dies tatsächlich können oder tun, wären wir derart überlastet, dass wir den Alltag nicht bewältigen könnten. Wir verfügen also über eine Vielzahl unwillkürlicher und unbewusster Prozesse für die Entscheidungsfindung. Diese werden durch Informationsquellen aus Emotionen, Körperempfindungen oder unserem impliziten Gedächtnis, welches unser erlerntes Wissen wie Fertigkeiten, Gewohnheiten oder Verhaltensweisen speichert, genährt. Basierend auf diesem Wissen werden zahlreiche Entscheidungen getroffen, ohne dass wir uns derer überhaupt bewusst sind. Wir treffen somit auch eine Vielzahl «unvernünftiger» Entscheidungen. Darunter verstehen wir jene Entscheidungen, welche nicht für uns selbst oder die Gesellschaft gut sind. Ein Abend mit Chips vor dem Fernseher könnte dafür ein Beispiel sein. Auch wenn es rational betrachtet, «vernünftigere» Entscheidungen gibt, ist dieses Verhalten sehr verbreitet. Eine mögliche Erklärung dafür ist der Anker-Effekt: Wenn wir uns auf dem Heimweg nach der Arbeit vorgenommen haben, noch einen Spaziergang zu machen, und wir unterwegs vielleicht den einen oder anderen TV-Bildschirm flackern sehen, wird diese Wahrnehmung als mögliche Abendbeschäftigung, als «Anker», gespeichert. Zu Hause angekommen setzen wir uns erst mal vor den Fernseher. Ein anderer Effekt ist der Bestätigungsfehler: Wenn wir eine vorgefertigte Meinung haben («es schauen alle Menschen abends TV») orientiert sich unser Gehirn daran und wir nehmen mehrheitlich Informationen wahr, welche diese Meinung auch bestätigen.
«Nudging» oder zu Deutsch «sanftes Stupsen» ist ein Konzept der Wirtschaft- und Rechtswissenschaftler Richard Thaler und Cass Sunstein, welche diesen Entscheidungsprozess beeinflussen wollen. Hierbei geht es darum, ein Verhalten bzw. eine Entscheidung zieldienlich zum Wohle der betroffenen Person zu verändern, ohne dabei auf Regeln oder Verbote zurückgreifen zu müssen. Eindrücklich dabei ist insbesondere, dass dieses sanfte Stupsen eine Veränderung oftmals effektiver beeinflussen kann als strikte Richtlinien.
Werfen Sie doch mit diesem Wissen, mal einen Blick auf Ihre Beziehungen oder Partnerschaft. Wo stupsen Sie einen geliebten Menschen sanft hin zu einer etwas anderen Entscheidung? Gibt es vielleicht vor dem Essen einen Salat, weil der Partner/die Partnerin doch gesund essen soll und dies eher macht, wenn der Salat schon auf dem Tisch steht? Wo könnte allenfalls ein kleiner Schubs hilfreicher sein als Vorschriften? Und wo hilft es Ihnen selbst? Ist die Sporttasche schon am Vorabend gepackt, damit Sie diese am Morgen einfach mitnehmen und zum Sport gehen? Gibt es vielleicht auch Stupser, welche Sie bewusst weglassen und die geliebte Person wieder die «Unvernunft» ihrer Entscheidungen ausleben lassen wollen?
Es ist ein Thema, das zum Gespräch einladen soll, bei dem es kein Richtig oder Falsch gibt. Aber vielleicht lohnt es sich, in der Paarbeziehung nochmals genauer hinzuschauen, zu klären und sich vielleicht auch zu bedanken für die gegenseitigen, wohlgemeinten Stupser.

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.oekberatung.ch

Ratgeber Gesundheit 26 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Bettwanzen
Die Reisezeit naht und damit die Möglichkeit, ungebetene Gäste mit im Reisegepäck mitzubringen: Bettwanzen.

Wissenswertes über diese unangenehmen Mitbringsel
• Die Bettwanze (Cimex lectularius) kommt bei Menschen und Tieren (Haustiere, Nager, Geflügel, Singvögel und Fledermäuse) vor.
• Sie ist weltweit auf dem Vormarsch (Gründe sind der Onlinehandel mit Gebrauchtwaren wie Kleidung und Möbelstücke und die rege Reisetätigkeit; die Wanzen kommen oft im Gepäck mit).
• Man findet sie nicht nur in Schlafzimmern, sondern auch in Polstermöbeln von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Kinosälen!
• Ihre Lebenserwartung liegt bei 6 bis 18 Monaten und sie ist recht robust, damit ist sie schwer bekämpfbar!
• Das adulte Tier ist 5-6 mm lang (mit Blut vollgesogen bis zu 9 mm), flach rötlichbraun und erinnert an einen Apfelkern.
• Die Eier (bis zu 500 legt ein Weibchen im Laufe ihres Lebens) sind ca. 1,2 mm lang, weisslich und werden mit einem klebrigen wasserlöslichen Sekret in Verstecken abgelegt.
• Bei einer Temperatur von 22°C schlüpfen die Larven nach rund 12 Tagen.
• Sie sehen aus wie die erwachsenen Tiere, sind aber nur 2 mm gross und durchsichtig.
• Über 5 Häutungen, mit jeweils einer Blutmahlzeit, entwickeln sie sich bei Zimmertemperatur innert 6-8 Wochen.
• Nach Möglichkeit nehmen erwachsene Bettwanzen einmal wöchentlich eine Blutmahlzeit zu sich, sie können aber bis zu einem halben Jahr ohne Nahrung überleben!
• Sie sind schwer zu entdecken, da sie lichtscheu sind und sich tagsüber in Ritzen, Nischen, Ecken, unter losen Tapeten, anderen Möbelstücken, Büchern, auch Elektronikgeräten verstecken.
• Finden Sie keine Nahrung können sie weite Strecken überwinden und über Ritzen und Leitungen (Stromkabel, Wasserrohre usw.) in andere Räume oder Wohnungen einwandern.

Erkennungsmerkmale
• Kotspuren (sieht aus wie Fliegendreck): Die kleinen, ca. 1mm grossen Punkte lassen sich mit einem feuchten Finger verstreichen.
• Häutungsreste: Sie sind fast durchsichtig, oval bis länglich, sehr leicht und je nach Alter der Wanze verschieden gross.
• Blutflecken auf der Bettwäsche: Durch ein Zerdrücken der Wanze im Schlaf und durch das Austreten eines Bluttropfen aus der Stichstelle.
• Widerlicher süsslicher Geruch: die Bettwanzen setzten ihn aus Stinkdrüsen frei. Bei starkem Befall ist es ein leicht zu erkennendes Merkmal. Es lässt sich auch durch ein Klopfen auf die Matratze auslösen. Und es kann durch speziell trainierte Spürhunde mit einer hohen Trefferquote erkannt werden.
• Wanzenstiche finden sich vor allem an Körperteilen, die im Schlaf nicht bedeckt sind: Arme, Beine, Schultern. Aber auch Füsse, Nacken, und das Gesicht können betroffen sein. Sie ähneln Flohbissen.
• Die Rötungen sind ungefähr so gross wie 5 Rappen-Stücke.
• Die Reaktion der Betroffenen ist abhängig vom Grad ihrer Sensibilisierung.
• Es sind oft Wanzenstrassen (4-6 Stiche in Kurvenform) zu erkennen.
• Die Behandlung ist symptomatisch mit lokalen juckreizstillenden Cremen und eventuell oral verabreichten Antihistaminika.

Vorbeugung
• Bei Übernachtungen präventiv nach Bettwanzen suchen: Kotspuren finden sich wo die Bettlatten im Bettgestell stecken, an den Wülsten der Matratze, in Ritzen am Bettgestell, bei Steckdosen oder hinter Bildern in der Nähe des Bettes.
• Das Reisegepäck nicht aufs Bett stellen, erhöht z.B. auch in die Badewanne stellen und stets verschlossen lassen!
• Kleidung vor der Abreise ausschütteln.
• Eine angebotene Kontrolle des Gepäcks bei der Einreise am Flughafen von Spürhunden wahrnehmen.

Wieder zuhause
Das Gepäck in der Dusch- oder Badewanne oder auf dem Balkon öffnen, nach Spuren von Bettwanzen suchen.
• Erworbene Gebrauchtwaren wie Möbel (nicht nur Betten, auch Sofas, Tische etc. sowie Gegenstände auf Kotspuren untersuchen, gründlich reinigen bevor sie in die Behausung genommen werden, Second Hand Textilien ausschütteln und heiss waschen.
• Bei Verdacht auf einen Befall Bettwanzen-Tapes oder -Fallen platzieren und fachliche Hilfe holen Es gibt spezialisierte Fachfirmen, die verwanzte Räume behandeln können!

Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit

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