(pd) Sie ist klar erkennbar, die veränderte Sensibilisierung für Umwelt- und Tierschutzfragen in der Gesellschaft. Daraus resultieren bereits zahlreiche Feuerwerksverbote in diversen Gemeinden, die besorgte Bürger mit Einzelinitiativen zustande brachten. Viele solche Vorstösse sind noch pendent und laufend kommen neue hinzu.
Jedes Jahr werden am 1. August und an Silvester schweizweit unzählige Feuerwerkskörper abgefeuert. Während sich einige Menschen darüber freuen, bedeutet die Knallerei für Tiere Stress, Angst und Schrecken. Ob Wildtier, Nutztier oder Haustier spielt dabei keine Rolle. Tiere haben ein empfindlicheres Gehör als wir Menschen, und sie wissen nicht, warum es mitten in der Nacht knallt, und zu grossem Lärm, Feuer und Rauch kommt. Viele Tiere bezahlen die Feierlichkeiten zum Bundesfeiertag leider mit ihrem Leben.
Auch unzählige Menschen leiden unter dem Lärm. Zudem belasten die Feuerwerkskörper die Umwelt mit Mikroplastik, Feinstaub und nicht weggeräumtem Abfall. Der entstehende Müll ist für die Landwirtschaft ein grosses Problem. Und nicht selten kommt es zu Bränden und Unfällen mit zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen. Die finanziellen Folgen trägt die Allgemeinheit.
Neben den regelmässigen Warnungen und der Aufklärung zum Abbrennen von Feuerwerk empfiehlt die Tierschutzorganisation NetAP, im Interesse der Tiere folgendes zu beachten:
- Ängstliche und schreckhafte Hunde sollte man den ganzen Tag an die Leine nehmen, denn die ersten Raketen und Knallkörper werden oft schon am Morgen und während dem ganzen Tag oder sogar schon am Vortag abgefeuert.
- Freigänger-Katzen sollten bis und mit dem 2. August Hausarrest bekommen.
- Was selbstverständlich generell gilt: Alle Tiere sollten unbedingt gechippt sein, damit v.a. geflüchtete oder verletzte Tiere im Notfall schnell ihrem Halter zugeordnet werden können.
- Wenn überhaupt Feuerwerk, dann sind stille Varianten wie Sonnen, Vulkane und Wunderkerzen vorzuziehen.
- Verboten ist das Entzünden von Feuerwerk in der Nähe von Weiden, Ställen, Wäldern oder Buschwerk, erst recht in der trockenen Zeit. Und auf keinen Fall darf Feuerwerk in der Nähe von Tieren abgebrannt werden!
- Schliessen Sie Ihre Tiere ein, machen Sie die Musik oder den Fernseher an. Geben Sie besonders empfindlichen Tieren falls nötig ein homöopathisches Beruhigungsmittel und besprechen Sie die Situation vorab mit Ihrem Tierarzt.
- Seien Sie selbst so entspannt wie möglich. Ihre Ruhe überträgt sich in der Regel auf die Tiere.
- Panische Tiere lassen sich durch einen Tiertherapeuten allenfalls desensibilisieren. Dies braucht jedoch vorab einige Wochen Zeit.
- Höhenfeuer oder Holzhaufen müssen UNBEDINGT erst am Tag des Abbrennens aufgeschichtet werden. Werden sie schon früher aufgebaut, müssen sie kurz vor dem Entzünden nochmals vollständig umgeschichtet werden. Denn in der Zwischenzeit ziehen oft Igel, Schlangen, Insekten und andere kleinere Tiere ein, die dann einen grausamen Feuertod erleiden, weil sie sich aufgrund der Menschenmenge und des Lärms nicht mehr heraustrauen.
Jeder kann mithelfen, den Bundesfeiertag für die Tiere erträglicher zu machen, damit des einen Freud nicht des anderen Leid oder Tod bedeuten muss.
Im Übrigen motiviert NetAP alle Tierfreunde, in der eigenen Wohngemeinde einen entsprechenden Vorstoss für ein Feuerwerksverbot zu machen. Zwar ist aktuell auf Bundesebene die sogenannte Feuerwerksinitiative hängig und es wird zurzeit ein indirekter Gegenvorschlags zur Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk ausgearbeitet, aber bis es tatsächlich zu einem entsprechenden bundesweiten Verbot kommt, werden noch viele schädliche Raketen gezündet werden.