Von Barbara Martens, Rheinfelden
Nirgendwo werde ich in einem Lebensmittelladen so herzlich mit einem «Hallo» begrüsst wie im Denner an der L’Orsa-Strasse in Rheinfelden. Freundliche und lächelnde Gesichter der Mitarbeitenden und eine nie vorher erfahrene Hilfsbereitschaft, wenn ein Missgeschick passiert. Ein Joghurtbecher fällt auf den Boden und eine Riesenlache läuft davon. Ohne Zeter und Mordio wird das elegant weggewischt und ein Ersatz angeboten.
Eine neue Mannschaft, altersgemischt, mit vielen Nationalitäten und auch Handicap gestaltet seit einiger Zeit diesen 2018 teuer sanierten und energieeffizienten Laden liebevoll, sauber und übersichtlich.
Bio, regional, vegetarisch und auch manches Vegane aber auch exotische Gewürze, Speisen und Zutaten kann ich dort für mich kaufen und meine Fellnasen und Nachbartigerchen kommen auch nicht zu kurz. Zeit für ein kleines Schwätzchen oder Fragen sind auch immer drin.
Den Wandel dieses Ladens habe ich nun seit über 20 Jahren verfolgt und miterlebt und bin begeistert vom aktuellen Mitarbeiterkonzept: Junge, gemischt mit Älteren, Lernende mit Erfahrenen, Nationalitätenmix und eine handicapierte Dame an der Kasse, die immer ein Lächeln auf den Lippen hat. Wo finde ich das noch?
Deshalb frage ich mich, warum soll diese Denner Filiale zerschlagen werden? Man kennt und respektiert sich dort.
Unfälle mit den Robersten-Schulkindern mit Lieferwagen oder Kunden-PKWs sind nie passiert, sonst wäre das sensationell publiziert worden. Die Lärmbelästigung der anfahrenden Autos übertrifft gewiss nicht die der Strassenaufreisskampagne der letzten Monate und Bautätigkeiten in der Nähe mit einer gefühlten Endlosschlaufe.
Weder ein Laden, Restaurant noch ein Kiosk sind im Gebiet Robersten, Flosslände, Theodorshof und Alte Saline vorhanden. Ein Ödland, was diese fehlende Infrastruktur für die vielen steuerzahlenden Familien anbelangt. Wollt ihr uns den Denner auch noch nehmen?
Der Begriff der Nachhaltigkeit wird mittlerweile überstrapaziert. Wie weit sollen wir Älteren uns mit Rollator, Fahrrad und zu Fuss, aber auch die kinderwagenschiebenden Mütter auf den Weg zum Einkaufen von Lebensmitteln und Hygieneartikeln begeben?
Wir kämpfen für den Erhalt dieses einzigartigen Ladens im Westen von Rheinfelden und bleiben standhaft!